Die Räumung von Idomeni

Knapp zwei Wochen sind vergangen seit das Flüchtendenlager bei Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze geräumt wurde. Zu dem Zeitpunkt lebten dort über 9.000 Menschen, größtenteils Familien mit kleinen Kindern, die sich dort gezwungenermaßen so gut es ging eingerichtet haben. Geflohen von der zerstörten Heimat, oft noch gezeichnet von den Kämpfen und jetzt gestrandet vor einem schwer bewachten Stacheldrahtzaun, hat sich in diesen Monaten des Stillstands eine unglaubliche Eigendynamik entwickelt. Freiwillige und Flüchtende haben zusammen gearbeitet, um den Aufenthalt in Idomeni so angenehm wie möglich zu machen. Anstatt dass die Freiwilligen für die Menschen gekocht haben, wurden oft nur noch Essenspakete ausgegeben, und die Menschen haben auf ihren eigenen Feuerstellen selber gekocht. Nicht selten saß man als Freiwilliger beim Abendessen mit der syrischen Familie mit dabei. (mehr …)

Unser Distribution-Center ist fertig!

Unser Distrubution-Center steht! Nach mehreren Tagen gemeinsamen Arbeitens mit den Menschen vor Ort konnten wir am Freitag Abend nach Sonnenuntergang unsere kleine Hütte fertigstellen.

An den ersten Tagen stellten wir die Seitenwände fertig, jedoch stand noch gar nicht konkret fest, wo die Hütte stehen und welche Organisation ein Auge drauf haben würde, sobald wir wieder abfahren. Dies entschied sich beim allwöchigen Distrubution-Meeting am Mittwoch. Dort treffen sich alle (mehr …)

Ein neues Projekt in Idomeni

Nachdem die Voluntiere vor 2 Wochen aus Idomeni abgefahren sind, kamen wir diesen Sonntag morgen zu dritt mit vollgepacktem Auto und Hänger wieder an. Mit dabei waren 50 Zelte, 3 Kisten mit Töpfen und Pfannen und mehrere Smartphones. Im Camp kochen die Menschen immer öfter selbständig und oft werden Essenspakete ausgegeben und keine fertig gekochten Mahlzeiten mehr, weswegen Töpfe und Pfannen gerade sehr wichtig sind. Wenn den Menschen hier ihr Smartphone kaputt oder verloren geht, haben sie keine Möglichkeit mehr, Kontakt nach Hause herzustellen, Skype zu nutzen für die Registrierung oder sich zu informieren. Daher haben wir in Deutschland ein paar Smartphones gesammelt.

Obwohl man auf dem Feld noch den Platz erkennt, auf dem mehrere Wochen lang unsere Jurte stand, hat sich seitdem viel verändert: (mehr …)

Abschied von Idomeni

In den letzten Tagen in Idomeni pendelte sich immer mehr ein Alltag in unser kleines Kulturzentrum ein. Zusammen mit einem Italiener und einer Niederländerin schliefen wir weiterhin jede Nacht hinten im Infozelt und mit ein paar Flüchtenden zusammen bildeten wir ein Team, dass sich um die Zelte kümmerte. Die 250 Italiener, die für 2 Tage da waren, bauten ein Pavillon auf, in dem Tische mit aufgeschraubten Steckerleisten standen. Die Idee war, daraus ein Zelt zu machen in dem die Menschen die Skype Calls für die Registrierung machen können. Allerdings gibt es dafür noch keine PCs oder ähnliches und daher wurde es einfach eine Handyladestation. Von den Voluntiere Spenden wurde eine kleine Musikanlage gekauft und während die Menschen auf ihren vollen Akku warteten, konnten sie zu der Musik aus ihren Heimatländern tanzen. Die Italiener unterstützen das Info- und Kinderzelt außerdem mit einem schicken neuen Generator und diversem Werkzeug. So wurde von uns jeden Morgen nach dem Aufstehen und jeden Abend kurz vor dem Schlafen gehen der Generator ein- und ausgemacht und die Tische vom Zelt rein- und raus getragen. (mehr …)

Von Gerüchten und deren Folgen

In den letzten Tagen hat sich unsere Jurte immer weiter etabliert und auch auf und um “unseren” Zeltplatz herum entsteht viel Neues. Neben der Kinderbetreuung findet weiterhin mehrmals am Tag Englischunterricht statt. Wir haben zum bereits vorhandenen “Mobiliar” kleine Sitzbänke und noch mehr Tische gebaut; neu ist auch eine Bücherbox, aus der sich die Kinder und Erwachsene Bücher ausleihen können. In direkter Nachbarschaft unserer Jurte hat eine Gruppe von Niederländern ein riesengroßes Zirkuszelt aufgestellt, um welches herum ebenfalls Kinderbetreuung stattfindet. Im Zelt entsteht ein Zentrum für Mütter mit Babys. Zwischen den Zelten haben Freiwillige ein Podest gebaut, auf dem Leute nun trockenen Fußes zusammen essen und Tee trinken können. (mehr …)

„Mr. Bean“ in Idomeni

Die Jurte steht! Nachdem wir das große schwarze Zelt am letzten Wochenende bereits mit tatkräftiger Unterstützung Geflüchteter auf einem Feld in der Nähe der Teeküche aufgebaut hatten, füllt es sich nun immer mehr mit Leben. Wir haben vier quadratische Tische in unterschiedlichen Höhen gezimmert an denen sich die Kinder aus verschiedenen Altersgruppen zum Malen und Basteln dransetzten können.
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Die Sonne scheint wieder

Die Sonne scheint und es sind erst ein paar Tage vergangen seit dem gescheiterten Versuch, die Grenze nach Mazedonien zu überqueren. Im Camp scheint alles schon Geschichte zu sein, den Rest der Woche wurde nur noch über den EU-Gipfel spekuliert, die Menschen blickten nach vorn. Während dieser gescheiterte Versuch für uns Freiwillige ein so einschneidendes Erlebnis war, kennen diese Menschen Flucht.

Gleichzeitig entwickelt sich das Idomeni-Camp weiter. Die Kinder-Jurte blüht, direkt daneben steht ein Informationszelt, heute wurde ein weiteres Riesenzelt aufgestellt.  (mehr …)

Verhängnisvolle Flugblätter in Idomeni

Der „Alltag“ der Freiwilligen in Idomeni wurde am Montag durch eine überraschende Aktion durcheinandergeworfen: Am Wochenende tauchten im Camp Flugblätter in arabischer Sprache auf, die zum gemeinsamen Grenzübertritt nach Mazedonien an einer ca. 5 km von Idomeni entfernten Stelle, kurz hinter einem Fluss, aufforderten. Unterschrieben war dieses Flugblatt von einem „kommando norbert blüm“ – wir wissen bis heute nicht, wer dahinter steckt.

Ungefähr 1500-2000 Menschen machten sich daraufhin Montagmittag auf den Weg zu diesem Ort, darunter viele Familien mit all ihrem Hab und Gut.  (mehr …)

Regen, Schlamm und warme Suppe

Mittlerweile sind zwei neue Gruppen aus Leipzig und Frankfurt angekommen und wir sind im Moment 12 Voluntiere in Idomeni, nachdem gestern ein Auto Griechenland schon wieder verlassen hat. Aufgrund von Krankheiten mussten einige von uns früher wieder heim fahren oder konnten gar nicht erst mitkommen, weswegen wir nun weniger sind als gedacht. Das ursprüngliche Vorhaben, die Jurte im Camp aufzubauen und in und um das Zelt herum eine Kinderbetreuung bestehend aus Film, Musik und Malerei anzubieten, muss aufgrund des sehr schlechten Wetters in den letzten Tagen leider verschoben werden. Das ganze Camp besteht nur noch aus matschigem Boden mit kleineren Seen, zwischen denen die BewohnerInnen Kanäle gegraben haben, damit die Zelte nicht komplett im Wasser stehen. (mehr …)

Warten in Idomeni

Um es kurz zu machen: An der Situation der Menschen im Camp in Idomeni hat sich in den letzten Tagen wenig geändert. Nach wie vor kommen nur wenige Dutzend Menschen pro Tag über die Grenze und mittlerweile werden 12 000 Menschen im Camp vermutet. In den letzten Tagen war zudem die internationale Presse stark vertreten, was zum einen erfreulich ist, zum anderen aber ein absurdes Bild hinterlässt, wenn Übertragungswagen das ganze Camp blockieren und Zelte, in denen Menschen schlafen, als Nachrichtenhintergrund herhalten müssen und die gesamte Nacht beleuchtet werden. (mehr …)